Freitag, 22.11.2024

Die Bedeutung von „triggert mich“: Was steckt hinter diesem Ausdruck?

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Theresa Berger
Theresa Berger
Theresa Berger ist eine erfahrene Reporterin, die mit ihrer Leidenschaft für Lokalnachrichten und ihrem Gespür für relevante Themen überzeugt.

Der Begriff ‚getriggert sein‘ bezeichnet einen emotionalen Zustand, der oft durch spezifische Auslöser, auch Trigger genannt, verursacht wird. Diese Trigger können belastende Erfahrungen oder bestimmte Personen aus der Vergangenheit sein, die bei uns Gefühle wie Angst, Wut oder sogar Panik hervorrufen. Besonders ausgeprägt ist dieses Empfinden bei Menschen mit Traumafolgestörungen oder PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). Es signalisiert, dass ein unverarbeitetes Trauma ans Tageslicht kommt, was zu starken emotionalen Reaktionen führen kann.

In den sozialen Medien nutzen häufig Millennials und die Generation Z diesen Begriff, um ihre Emotionen in der Kommunikation auszudrücken. Das Gefühl des Getriggertseins kann das Empfinden von Wertlosigkeit und Hilflosigkeit verstärken. Das Verständnis dieser Dynamik ist entscheidend, um empathischer mit anderen umzugehen und sich selbst besser zu verstehen. Denn Personen, die häufig getriggert werden, tragen meist unbewusste Ängste und unverarbeitete Wunden aus der Vergangenheit mit sich, die noch immer nicht geheilt sind.

Trauma und seine Auswirkungen auf Gefühle

Trauma spielt eine entscheidende Rolle bei der Beeinflussung unserer emotionalen Reaktionen und kann zu verschiedenen Symptomen führen. Trauma-Trigger, also Reize, die Erinnerungen an belastende Ereignisse hervorrufen, können intensive Angst und Depressionen auslösen. Oftmals zeigen sich diese Reaktionen in Form von Panikattacken oder Flashbacks, die das Alltagsleben stark beeinträchtigen können. Im therapeutischen Kontext ist es wichtig, diese emotionalen Trigger zu erkennen und zu verstehen, um geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Menschen können unterschiedlich auf Trauma-Trigger reagieren; während einige sich zurückziehen, fühlen sich andere überwältigt von ihren Emotionen. Diese psychophysiologische Reaktion auf spezifische Reize verdeutlicht, wie tief Trauma in unsere Gefühlswelt eingreift. Die Anerkennung, dass bestimmte Reaktionen auf Erlebnisse in der Vergangenheit zurückzuführen sind, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung und Selbstverständnis. Durch das Erforschen dieser Zusammenhänge können Betroffene lernen, ihre Emotionen besser zu steuern und die Auswirkungen von Trauma zu mildern.

Weshalb triggern uns bestimmte Menschen?

Nicht selten erleben wir in unserem Alltag Situationen, in denen bestimmte Personen uns emotional triggern. Diese emotionalen Trigger sind oft das Ergebnis unserer Vergangenheit, insbesondere wenn sie mit Traumaerlebnissen verbunden sind. Unangenehme Situationen, die uns an schreckliche Gefühlszustände erinnern, können in der Gegenwart wieder aufleben und Gefühle von Angst, Panik oder Wut hervorrufen. Wenn wir mit jemandem konfrontiert werden, der uns an diese Traumaerlebnisse erinnert, speichern wir in unserem Gedächtnis unbewusste Assoziationen, die uns beeinflussen. Diese Dynamik kann dazu führen, dass wir in Gegenwart dieser Person in einen emotionalen Zustand geraten, der unser Leben einschränkt. Methoden zur Bewältigung sind wichtig, um aus solchen Mustern auszubrechen und die Kontrolle über unsere Reaktionen zurückzugewinnen. Das Verständnis, weshalb wir von bestimmten Menschen triggern lassen, kann uns helfen, gesündere Beziehungen zu pflegen und uns selbst besser zu schützen.

Der Gebrauch im Alltag der Millenials

In der heutigen Umgangssprache, insbesondere unter den Millennials und der Generation Z, hat sich der Ausdruck „triggert mich“ als fester Bestandteil etabliert. Oft wird er verwendet, um emotionale Reaktionen wie Angst, Wut oder Panik auszudrücken, die durch spezifische Auslöser or „Trigger“ hervorgerufen werden. Dieser Sprachgebrauch zeugt von einer gestiegenen Sensibilisierung für psychologische Themen, ist aber nicht ohne kritische Betrachtung. Viele junge Menschen sind traumatisiert durch spezifische Traumaerlebnisse, die in einem toxischen oder narzisstischen Umfeld stattfanden. In diesem Kontext kann der Begriff „getriggert sein“ auch problematische negative Auswirkungen haben – nicht nur auf das Individuum, sondern auch auf zwischenmenschliche Beziehungen. Während „Therapy Speak“ in den Alltag einfließt, besteht die Gefahr, dass der Begriff banalisierte emotionale Reaktionen übertüncht oder sogar zur Stigmatisierung führt. Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit solchen Begriffen ist daher wichtig, um die Komplexität der eigenen Gefühle und deren Ursachen zu verstehen.

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