Dienstag, 04.02.2025

Kerl in Bedeutung: Die Hintergründe und Verwendung des modernen Begriffs im Jugendjargon

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Der Ausdruck ‚Kerl*in‘ ist ein kreatives Beispiel für geschlechtergerechte Sprache, die in der heutigen Kommunikation unter Jugendlichen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ursprünglich vom männlichen Begriff ‚Kerl‘ abgeleitet, wurde die weibliche Form ‚Kerlin‘ eingeführt, um eine genderneutrale Ansprache zu ermöglichen, die alle Geschlechter einschließt. In den letzten Jahren hat sich dieser Slang als beliebtes Jugendwort etabliert, das nicht nur Freund oder Kumpel bedeutet, sondern auch ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit unter jungen Menschen vermittelt. Laut Langenscheidt zählt ‚Kerl*in‘ zu den Anwärtern für das Jugendwort des Jahres 2023, was den Trend hin zu geschlechtsneutraler Sprache verdeutlicht. Der Aufstieg solcher Jugendwörter spiegelt den fortwährenden Sprachwandel wider und zeigt, wie Jugendliche aktiv an der Erweiterung einer inklusiveren und vielfältigeren Kommunikationskultur mitwirken. Die Bedeutung von ‚Kerl*in‘ reicht über eine einfache Anrede hinaus und steht symbolisch für den gesellschaftlichen Trend zur Akzeptanz und zum Respekt für vielfältige Identitäten.

Verbreitung im Jugendjargon und Meme-Kultur

In den letzten Jahren hat die Verwendung des Begriffs ‚Kerl*in‘ im Jugendjargon stark zugenommen, was nicht zuletzt an seiner geschlechtsneutralen Ansprache liegt. Dieser Ausdruck wird zunehmend als inklusive Formulierung angesehen, die sowohl Männer als auch Frauen anspricht. Die Inklusivität ist ein wichtiges Thema in der Sprachentwicklung der Jugend, wodurch ‚Kerl*in‘ nicht nur eine freundschaftliche Ansprache zwischen Freunden darstellt, sondern auch die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit unterstreicht.

In sozialen Medien und der Meme-Kultur wird der Begriff häufig verwendet, um Verwirrung und Diskussionen über Geschlechterrollen anzustoßen. Jugendliche nutzen ‚Kerl*in‘ als Kumpel- oder Freundschaftsbegriff, was die Dynamik in diesen Kommunikationsformen zeigt. Die großen Plattformen, auf denen Memes und Jugendwörter kursieren, tragen entscheidend zur Verbreitung des Begriffs bei, indem sie ihm einen humorvollen und zugleich respektvollen Kontext verleihen. Dadurch wird die Bedeutung von ‚Kerl*in‘ immer mehr etabliert und könnte sogar zum nächsten Jugendwort des Jahres avancieren.

Geschlechterinklusive Ansprache und Sprachwandel

Schwankungen und Anpassungen im Sprachgebrauch reflektieren gesellschaftliche Veränderungen. Die Verwendung des Begriffs ‚Kerl*in‘ ist ein Beispiel für geschlechterinklusive Anrede, die zwar aus der Jugendkultur hervorgegangen ist, aber auch in breit gefächerte gesellschaftliche Debatten über Diskriminierung und Chancengleichheit eingeht. Mit Blick auf solidarische Ansprache wird erkannt, dass eine formale Wortwahl verletzend sein kann, insbesondere gegenüber Personen, die Transidentität oder Intergeschlechtlichkeit leben. ‚Kerl*in‘ ermöglicht es, das dritte Geschlecht zu berücksichtigen und Raum für geschlechtergerechte Sprache zu schaffen, wie es auch von Koordinationsbüros in Städten wie Potsdam gefordert wird. Diese Formulierung lässt traditionell binäre Strukturen hinter sich und fördert eine inklusive Kommunikation. Der Sprachwandel hin zu geschlechterinklusiven Sprachgebrauch steht somit nicht nur für eine Veränderung der Sprache, sondern auch für ein Umdenken in der Gesellschaft, das darauf abzielt, Gleichheit und Respekt für alle Geschlechter zu fördern.

Kerl*in: Anwärter auf das Jugendwort des Jahres

Kerl*in hat sich in der Jugendsprache etabliert und zählt zu den Anwärtern auf das Jugendwort des Jahres 2023. Dieses neuartige Wort hat die Schere zwischen traditioneller und moderner Ansprache geöffnet und sorgt für Verwirrung und gleichzeitig Begeisterung in der Jugendkultur. Die Bedeutung kann dabei als freundschaftliche Ansprache an einen Kumpel präzisiert werden, wobei eine inklusive Definition angestrebt wird. In der Top 10 der Jugendwörter hat sich Kerl*in durch eine reizvolle Aura etabliert, die sowohl Mädchen als auch Jungen anspricht. Die Abstimmung zum Jugendwort des Jahres, organisiert von Langenscheidt, hebt die Aufmerksamkeit auf diese innovative Formulierung, die das Geschlechterverständnis in der Sprache herausfordert und fortentwickelt. Ob Talahon oder Kumpel – Kerl*in ist ein Beispiel für den dynamischen Sprachwandel unserer Zeit. Es ist nicht nur ein Trendwort, sondern spiegelt auch die gesellschaftlichen Veränderungen wider und wird als wichtiger Teil des modernen Jugendslangs angesehen.

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